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Jira und Leon Flight Software integrieren: Vorteile fürs AOC und eine verlässliche Kundenkommunikation

  • Autorenbild: Oliver Groht
    Oliver Groht
  • vor 2 Tagen
  • 5 Min. Lesezeit
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In einem AOC (Airline Operations Center) werden Entscheidungen unter Zeitdruck getroffen – während Kund:innen, Partner und interne Stakeholder schnelle, konsistente Informationen erwarten.

Genau an dieser Schnittstelle entstehen häufig Reibungsverluste: Operative Daten liegen in Leon Flight Software, Aufgaben und Abstimmungen laufen in Jira, und die Kommunikation verteilt sich auf E‑Mail, Telefon und Chat. Eine Integration von Atlassian Jira und Leon Flight Software verbindet diese Welten – nicht als „IT-Projekt“, sondern als spürbarer Hebel für weniger Abstimmung, klarere Verantwortlichkeiten und bessere Kundenkommunikation.

Typische Engpässe im AOC: Wo Zeit und Qualität verloren gehen

Im Tagesgeschäft gehen Minuten selten durch fehlende Kompetenz verloren, sondern durch Medienbrüche und unklare Übergaben.

Häufige Symptome:

  • Unklare Zuständigkeiten: Wer übernimmt – und bis wann?

  • Doppelarbeit: Daten werden aus Leon kopiert und in Jira oder E‑Mails erneut erfasst.

  • Unterschiedliche Informationsstände: AOC, Customer Service und Vertrieb arbeiten mit verschiedenen Versionen.

  • Schwache Nachvollziehbarkeit: Entscheidungen und Kommunikationsschritte sind später schwer belegbar.

In Störungslagen wird das teuer: Verzögerte oder widersprüchliche Informationen erhöhen Aufwand, Entschädigungsrisiken und beschädigen Vertrauen.

Warum Jira + Leon Flight Software zusammenpassen

Leon Flight Software ist für viele Organisationen das operative Rückgrat für Planung und Durchführung. Jira ist stark darin, Arbeit zu strukturieren: Aufgaben, Tickets, Verantwortlichkeiten, Fristen und Eskalationen.

Die Integration sorgt dafür, dass operative Ereignisse aus Leon dort ankommen, wo Teams sie in Arbeit und Kommunikation übersetzen: in Jira.

Ein praktikables Zielbild:

  • Ein Ereignis oder eine relevante Statusänderung in Leon erzeugt ein Jira-Ticket oder aktualisiert ein bestehendes.

  • Das Ticket enthält die nötigen Referenzen (z. B. Flugnummer, Datum, Rotation, Station), ohne manuelle Recherche.

  • Bearbeitungsstände in Jira bilden den Fortschritt ab (z. B. „bewertet“, „Freigabe angefragt“, „Kunde informiert“).

So sinkt der Suchaufwand, und Reaktionszeiten werden planbarer.

Vorteile aus Sicht des AOC 1) Schnellere Entscheidungen – weil die richtigen Daten im Ticket stehen

Wenn Mitarbeitende für die Bewertung nicht zwischen Systemen springen müssen, reduzieren sich Rückfragen und Verzögerungen. Entscheidend ist nicht „mehr Information“, sondern eine kleine Auswahl an Daten, die handlungsfähig macht.

Beispiele für hilfreiche Ticketdaten:

  • aktueller Flug-/Planstatus

  • betroffene Stationen und Zeitfenster

  • Hinweis auf Anschluss-/Folgeeffekte (Rotation)

2) Klare Verantwortlichkeiten und Eskalationen

Jira macht operative Arbeit sichtbar und steuerbar: Wer ist zuständig, welche Frist gilt, was ist der nächste Schritt? Gerade bei Schichtwechseln verhindert das, dass Themen „zwischen den Stühlen“ landen.

Typische Prozessschritte, die sich sauber abbilden lassen:

  • Erkennen

  • Bewerten

  • Entscheiden

  • Umsetzen

  • Kommunizieren

  • Abschließen

Eskalationsregeln (z. B. nach Zeit oder Priorität) helfen, kritische Fälle automatisch hochzuziehen.

3) Nachvollziehbarkeit für Qualität, Audits und interne Auswertungen

Viele Organisationen müssen im Nachgang erklären können, warum eine Entscheidung getroffen wurde und wer welche Information wann kommuniziert hat. Jira liefert eine belastbare Historie. In Kombination mit den operativen Referenzen aus Leon entsteht eine Dokumentation, ohne zusätzliche Protokolle zu pflegen.

4) Weniger Fehler bei wiederkehrenden Fällen

Wiederkehrende Situationen (z. B. Anschlussprobleme, Handling-Themen, Crew-Änderungen) profitieren von Standardabläufen: gleiche Felder, gleiche Status, gleiche Verantwortlichkeiten. Das reduziert Fehler und macht Durchlaufzeiten vergleichbar.

Vorteile für die Kundenkommunikation: konsistent, schnell, belegbar

Kundenkommunikation scheitert selten am Engagement, sondern an fehlender Synchronisation. Wenn AOC und Customer Service nicht denselben Stand haben, entstehen widersprüchliche Aussagen.

Eine Integration unterstützt drei Ziele:

  • Einheitliche Informationslage: Alle arbeiten mit demselben Status und derselben Begründung.

  • Verlässliche Reaktionszeiten: Tickets steuern, bis wann welche Information rausgehen muss.

  • Nachweisbarkeit: Was wurde wann an wen kommuniziert – und über welchen Kanal?

Wichtig: Kommunikation wird Teil des Prozesses, nicht ein „Nebenprodukt“ nach der eigentlichen Arbeit.

E-Mail bleibt Realität: „Email this Issue“ als kontrollierte Brücke

Viele Teams kommunizieren weiterhin stark per E‑Mail – intern wie extern. Die Jira-Add-On „Email this Issue“ kann dabei helfen, E‑Mail sauber in den Prozess einzubetten.

Sinnvoller Einsatz aus Management-Sicht:

  • E‑Mails nicht als Ersatz für einen Prozess nutzen, sondern als dokumentierten Prozessschritt.

  • Festlegen, in welchen Ticket-Status E‑Mails erlaubt oder erforderlich sind (z. B. „Kunde informieren“).

  • Vorlagen/Textbausteine definieren, damit Aussagen konsistent bleiben.

So wird E‑Mail nicht zur Schattenkommunikation, sondern zur nachvollziehbaren, steuerbaren Maßnahme.

Welche Datenflüsse wirklich zählen (und welche nicht)

Damit die Integration im Alltag wirkt, sollten Sie die fachlichen Regeln vor der Technik klären. Drei Leitfragen helfen.

1) Welche Leon-Ereignisse sollen in Jira ein Ticket auslösen?

Nicht alles muss synchronisiert werden. Sinnvoll sind Auslöser, die konkrete Arbeit erzeugen, etwa:

  • Statuswechsel mit Handlungsbedarf

  • Planänderungen mit Kundenwirkung

  • Abweichungen, die Abstimmung oder Freigaben brauchen

2) Welche Pflichtinformationen braucht ein Ticket, um handlungsfähig zu sein?

Ein Ticket sollte so vollständig sein, dass Teams handeln können, ohne zuerst zu recherchieren:

  • Referenzen (Flug/Rotation/Datum/Station)

  • betroffene Kundengruppe oder Vertrag (falls relevant)

  • Dringlichkeit und Zeitfenster

  • empfohlener nächster Schritt

3) Welche Rückmeldungen sollen zurückfließen?

Auch Rückmeldungen sind wertvoll, um den Kreis zu schließen:

  • „Kunde informiert“ (Zeitpunkt, Kanal)

  • „Alternative bestätigt“

  • „Freigabe erteilt“

So entsteht ein geschlossener Ablauf: Operatives Ereignis → Bearbeitung → Kommunikation → Abschluss.

Praxisbeispiel: Störungslage mit mehreren Stakeholdern

Ein Flug wird kurzfristig umgeplant. In Leon wird die Änderung erfasst. Daraus entsteht automatisch ein Jira-Ticket mit den relevanten Basisdaten.

Im Ticket wird klar gesteuert:

  • Wer bewertet die Lage im AOC?

  • Welche Entscheidung ist bis wann nötig?

  • Wann muss Customer Service informiert werden?

Sobald der Status auf „Kunde informieren“ wechselt, wird eine standardisierte Nachricht über „Email this Issue“ an definierte Ansprechpartner versendet und im Ticket dokumentiert.

Ergebnis:

  • weniger Rückfragen zwischen AOC und Customer Service

  • weniger widersprüchliche Aussagen

  • schnellere Stabilisierung, weil Aufgaben parallel statt nacheinander laufen

Umsetzung: klein starten, Wirkung messen

Für Unternehmen ist entscheidend, pragmatisch zu starten: ein klarer Use Case, ein überschaubarer Workflow, wenige Pflichtfelder.

Bewährte Vorgehensweise:

  • 1–2 Prozesse auswählen, die häufig vorkommen oder teuer sind.

  • Ticketstruktur, Zuständigkeiten und Eskalationen festlegen.

  • Auslöser aus Leon und Pflichtfelder definieren.

  • Kommunikationsregeln festlegen (inkl. E‑Mail aus Jira).

  • Nach 6–8 Wochen messen: Durchlaufzeiten, Rückfragen, Fehlerquote, Kundenzufriedenheit.

So entsteht eine Integration, die im Tagesgeschäft spürbar entlastet – und anschließend schrittweise ausgebaut werden kann.

Fazit: Integration als Führungsinstrument

Die Kombination aus Jira und Leon Flight Software macht operative Arbeit im AOC sichtbar, steuerbar und nachvollziehbar – inklusive Kommunikation. Für Führungskräfte bedeutet das:

  • weniger Reibung und Doppelarbeit

  • klarere Verantwortlichkeiten

  • schnellere, konsistentere Kundeninformation

  • bessere Nachvollziehbarkeit bei kritischen Entscheidungen

Wenn Ereignisse, Datenfelder und Kommunikationsschritte fachlich sauber definiert sind, wird die Integration zum Führungsinstrument: Sie reduziert Unsicherheit, beschleunigt Entscheidungen und erhöht die Verlässlichkeit gegenüber Kund:innen – ohne dass Teams „noch ein Tool“ zusätzlich pflegen müssen.

Über die Arkcanis Consulting

Die Arkcanis Consulting GmbH ist die spezialisierte Beratungseinheit der Arkcanis Gruppe. Wir entwickeln skalierbare Prozess- und Datenarchitekturen für Airlines, AOCs, Operator und technologiegetriebene Unternehmen – mit einem klaren Fokus auf Aviation Engineering, Leon-Integrationen, Atlassian-Architekturen, ETL-Pipelines und Echtzeit-Dashboards.

Als Gründer der catworkx GmbH, einem der größten Atlassian-Partner im DACH-Raum, verfügt Oliver Groht über mehr als 25 Jahre Erfahrung in Jira- & Confluence-Architekturen, Prozessberatung und organisationsweiter Skalierung. Er verbindet diese Expertise heute mit tiefem technischem Know-how in Leon GraphQL, Data Engineering, Grafana und Flight Ops-Workflows.

Das Ergebnis: messbare, transparente und belastbare Strukturen, die operative Exzellenz ermöglichen und strategische Entscheidungen auf Management- und C-Level stärken.


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