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Atlassian Data Center End of Life: Jetzt die Weichen richtig stellen

  • Autorenbild: Oliver Groht
    Oliver Groht
  • vor 5 Tagen
  • 5 Min. Lesezeit


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Atlassian Data Center End of Life: Jetzt die Weichen richtig stellen

Das Ende von Atlassian Data Center ist kein normales Release-Upgrade. Es ist ein strategischer Einschnitt für Ihre Tool- und Integrationslandschaft – mit Folgen für Sicherheit, Compliance und Business-Kontinuität.

Wer Jira, Confluence, Bitbucket & Co. im eigenen Rechenzentrum betreibt, muss jetzt entscheiden:

• Atlassian Cloud?

• Hybrides Modell?

• Oder gezielter Plattformwechsel?

Und vor allem: Was passiert mit den vielen Schnittstellen zu ERP, CRM, Identity & Access Management oder Fachanwendungen, die heute Ihre Kernprozesse tragen?

Dieser Beitrag richtet sich an Entscheider im Mittelstand, die das Atlassian Data Center End of Life als Anlass für eine strategische Neuaufstellung nutzen wollen – statt nur „technisch zu migrieren“.

Was das Atlassian Data Center End of Life konkret bedeutet

Mit dem End of Life laufen nicht nur Support und Sicherheitsupdates aus.

Typische Auswirkungen:

• Keine Sicherheitsfixes mehr für kritische Schwachstellen

• Eingeschränkter Support bei Störungen und Integrationsproblemen

• Zunehmende Inkompatibilitäten mit neuen Browser-, Datenbank- oder OS-Versionen

• Add-ons und Konnektoren werden nicht mehr für Data Center gepflegt

Damit wird Ihr Atlassian-Stack schrittweise zu einem Risiko – technisch, sicherheitlich und regulatorisch.

Hinzu kommt: Viele interne und externe Audits fragen inzwischen explizit nach dem Lifecycle-Status geschäftskritischer Systeme. Ein „End of Life“-Stack lässt sich hier immer schwerer begründen.

Warum die Integrationen zum echten Risikotreiber werden

In vielen mittelständischen Unternehmen ist Atlassian tief vernetzt:

• Jira steuert Freigaben im ERP

• Confluence dient als Wissenshub fürs CRM

• Bitbucket hängt an CI/CD-Pipelines, Secrets-Management und Ticketing

Besonders kritisch sind Integrationen zu:

• Identitäts- & Zugriffsmanagement: AD, Azure AD, ADFS, SSO-Portale

• Geschäftssystemen: SAP, Microsoft Dynamics, Salesforce, ServiceNow

• DevOps-Toolchain: GitLab, Jenkins, Bamboo, SonarQube, Artifactory, Kubernetes

• Security & Compliance: SIEM, DLP, GRC-Tools, Audit-Reporting

Beim Wechsel von Data Center in die Cloud oder zu Alternativen brechen zuerst die schlecht dokumentierten Schnittstellen. Hier entscheidet sich, ob Ihre Migration ein kalkulierbares Projekt oder ein Dauerfeuer wird.

Besonders heikel sind:

• direkte Datenbankzugriffe aus Fremdsystemen

• hart verdrahtete IPs und Hostnamen

• Eigenentwicklungen ohne Quellcode- oder Wissenssicherung

Wer diese Integrationen nicht frühzeitig identifiziert und neu denkt, riskiert Ausfälle in Kernprozessen – oft genau dann, wenn der Migrationsdruck am höchsten ist.

Typische Muster im Mittelstand

In mittelständischen Organisationen sehen wir immer wieder ähnliche Situationen:

Historisch gewachsene Atlassian-Landschaften Mehrere Jira-Instanzen, parallele Confluence-Wikis, eigene Skripte und REST-Integrationen – oft ohne zentrale Dokumentation.

Starke Individualisierung über Apps und Eigenentwicklungen Marketplace-Apps, Scriptrunner-Logik, eigene Plugins und REST-Workflows, die tief in Fachprozesse eingebettet sind.

Hohe Abhängigkeit von On-Prem-Schnittstellen Direkte Datenbankzugriffe, Fileshares, Legacy-Systeme, die nie für Cloud-Anbindung konzipiert wurden.

Begrenzte interne Kapazitäten Atlassian-Admins halten das Tagesgeschäft am Laufen – Zeit für eine Neuarchitektur fehlt.

Eine „1:1-Migration“ ist unter diesen Bedingungen selten realistisch. Es braucht ein strukturiertes Vorgehen, das Technik, Prozesse und Governance gemeinsam denkt – und bewusst entscheidet, wo Standardisierung sinnvoller ist als das nächste individuelle Script.

Strategische Optionen: Cloud, Hybrid oder Alternativen?

Vor der Tool-Frage steht eine Grundsatzentscheidung: Welche Rolle sollen Atlassian-Systeme künftig in Ihrer IT- und Prozesslandschaft spielen?

Drei typische Szenarien:

Atlassian Cloud als zentraler Hub Fokus auf Standardisierung, weniger Eigenentwicklungen, Integrationen über moderne APIs.

Hybrides Modell Kritische On-Prem-Systeme (z. B. ERP, Produktions-IT) bleiben im Rechenzentrum, Atlassian geht in die Cloud – verbunden über eine abgesicherte Integrationsschicht.

Ausstieg aus Atlassian Ersatz durch andere Plattformen (z. B. Azure DevOps, GitLab, O365-Kollaboration) – sinnvoll, wenn ohnehin ein größerer Plattformwechsel ansteht.

Die passende Option hängt im Kern von vier Faktoren ab:

• Compliance- und Datenschutzanforderungen

• Integrationsbedarf zu Kernsystemen

• Internationaler Footprint und Performance-Anforderungen

• Interne Cloud-Reife und Betriebsmodell

Wichtig ist, diese Entscheidung nicht isoliert in der IT zu treffen. Fachbereiche, Informationssicherheit, Datenschutz und – je nach Branche – auch Betriebsrat sollten früh eingebunden werden.

Ohne Integrationsarchitektur keine stabile Zukunft

Unabhängig vom Zielbild ist ein integrativer Architekturansatz entscheidend. Statt Punkt-zu-Punkt-Verbindungen („Jira spricht direkt mit System X“) empfiehlt sich eine klar strukturierte Integrationsschicht.

Zentrale Prinzipien:

API-first Nutzung standardisierter REST-/GraphQL-APIs statt direkter Datenbankzugriffe.

Entkopplung Middleware oder iPaaS (z. B. Mulesoft, Boomi, Azure Integration Services) statt individueller Skripte.

Security & Governance Zentrale Steuerung von Authentifizierung, Autorisierung, Logging und Monitoring.

Standardisierung Wiederverwendbare Integrationsmuster für ähnliche Fachprozesse.

So lassen sich Atlassian-Workflows mit ERP, CRM und DevOps-Tools verbinden, ohne bei jedem Systemwechsel alles neu bauen zu müssen.

Gleichzeitig schaffen Sie damit eine Grundlage, um künftig auch andere Plattformen (z. B. für Kollaboration oder DevOps) schneller anzubinden – unabhängig davon, wie Ihre Atlassian-Strategie in fünf Jahren aussieht.

Mehrwerte eines geplanten Umstiegs

Wer das Atlassian Data Center End of Life als Chance zur Modernisierung nutzt, profitiert mehrfach:

Weniger Sicherheits- und Compliance-Risiko Aktive Produktpflege, regelmäßige Patches, klare Verantwortlichkeiten und Audit-Trails.

Höhere Verfügbarkeit und Skalierbarkeit Cloud- oder modernisierte On-Prem-Architekturen tragen Lastspitzen, globale Teams und neue Use Cases.

Bessere Datenqualität und Transparenz Saubere Schnittstellen sorgen für konsistente Daten zwischen Jira, ERP, CRM und Reporting.

Weniger Schatten-IT und Workarounds Standardisierte Integrationen und Governance reduzieren „Bastellösungen“ in Fachbereichen.

Planbare Kostenstrukturen Weg von unübersichtlichen Lizenz- und Betriebsaufwänden hin zu besser kalkulierbaren Modellen.

Zusätzlich entsteht ein organisatorischer Mehrwert: Rollen, Verantwortlichkeiten und Prozesse rund um Anforderungsmanagement, Change und Betrieb werden geschärft. Das erleichtert spätere Technologieentscheidungen erheblich.

Ein pragmatischer Fahrplan für Entscheider

Statt vorschnell über Tools zu entscheiden, bewährt sich ein mehrstufiger Ansatz:

Bestandsaufnahme & Risikoanalyse Welche Atlassian-Produkte und -Instanzen existieren? Welche Schnittstellen, Apps und Eigenentwicklungen sind wirklich geschäftskritisch? Wo entstehen konkrete Risiken durch das Atlassian Data Center End of Life?

Zielbild und Architektur definieren Welche Rolle soll Atlassian künftig spielen? Welche Systeme müssen heute und in 3–5 Jahren integriert sein? Welche Integrationsplattformen, IAM- und Security-Konzepte setzen Sie ein?

Migrations- und Integrationsstrategie planen Priorisierung nach Business-Kritikalität, nicht nach „technischer Bequemlichkeit“ Pilotbereiche und Proof-of-Concepts für kritische Schnittstellen Klare Meilensteine, Verantwortlichkeiten und Budgetrahmen

Schrittweise Umsetzung mit Fachbereichseinbindung Iterative Migration statt Big Bang Frühzeitige Tests von End-to-End-Prozessen über alle Systeme hinweg Begleitende Change- und Kommunikationsmaßnahmen

Stabilisierung und kontinuierliche Optimierung Monitoring von Performance, Security und Nutzungsgrad Gezielte Nachschärfung von Integrationen und Governance Aufbau interner Kompetenzen für Betrieb und Weiterentwicklung

Wie arkcanis Sie unterstützen kann

arkcanis begleitet mittelständische Unternehmen genau an dieser Schnittstelle von Atlassian, Integration und Governance.

Typische Unterstützungsleistungen:

Assessment Ihrer Atlassian- und Integrationslandschaft Strukturierte Analyse von Instanzen, Schnittstellen, Apps und Risiken rund um das Atlassian Data Center End of Life.

Zielbild- und Architektur-Workshops Gemeinsame Definition eines tragfähigen Zielbilds für Atlassian, Integrationen und Governance mit IT und Fachbereichen.

Migrations- und Integrationsdesign Konzeption von Cloud-, Hybrid- oder Alternativszenarien inklusive Identity, Security und Compliance.

Begleitung der Umsetzung Technische Implementierung, Tests, Rollout und Know-how-Transfer an Ihr internes Team.

Governance- und Betriebsmodelle Definition von Rollen, Prozessen und KPIs für einen nachhaltigen Betrieb Ihrer neuen Atlassian- und Integrationslandschaft.

Wenn Sie das Ende von Atlassian Data Center nicht nur als Risiko, sondern als Chance zur Modernisierung Ihrer gesamten Tool- und Integrationslandschaft nutzen wollen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für eine strukturierte Standortbestimmung.

So behalten Sie die Kontrolle über Termine, Kosten und Risiken – statt sich von Supportfristen und Ad-hoc-Entscheidungen treiben zu lassen.

Und Sie schaffen eine Integrationsarchitektur, die auch die nächsten Technologiezyklen trägt – unabhängig davon, wie Ihre Atlassian-Reise weitergeht.

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